Smiling boy using smartphone with his mother at home

Cybermobbing: Ideen für Gespräche mit Kindern

Heutzutage haben Kinder viele Möglichkeiten, über soziale Medien, Spiele und Messenger online mit anderen in Kontakt zu treten. Die Interaktion mit Familie und Freunden kann klasse sein, es gibt aber auch Schattenseiten, wie das Risiko von Cybermobbing.

Laut den Vereinten Nationen umfasst Cybermobbing das Posten oder Versenden von elektronischen Nachrichten (einschließlich Bildern oder Videos) mit dem Ziel, eine andere Person zu belästigen, zu bedrohen oder zu schikanieren.

Wenn Sie sich Sorgen machen, wie Sie Ihr Kind vor möglichen Online-Gefahren schützen können, sind Sie nicht allein. Unsere bisher größte Umfrage unter Eltern hat ergeben, dass 82% diese Sorgen teilen.

Ist die Lösung für Cybermobbing nicht einfach, sich vom Internet fern zu halten?

Die Realität sieht so aus, dass Technologie wichtig bleiben wird. Kinder werden irgendwann auf die eine oder andere Weise online gehen, und wir können nicht für immer auf sie aufpassen.

Wir können ihnen jedoch helfen, die Fähigkeiten und das Bewusstsein zu entwickeln, das sie brauchen, um sicherer zu sein, gute Entscheidungen zu treffen und mit einem vertrauenswürdigen Erwachsenen zu sprechen, wenn etwas Seltsames oder Beunruhigendes passiert.

Mit etwas Zeit und Übung können wir ihnen helfen, sich in der Online-Welt sicher zu bewegen - Gespräche können hier einen großen Unterschied machen.

Wenn wir über Cybermobbing sprechen

Es müssen nicht immer nur ernste Gespräche über Cybermobbing geführt werden. Zwanglose, regelmäßige Unterhaltungen können auch gut funktionieren.

Es ist gut, auf solche Gespräche vorbereitet zu sein, sie müssen aber auch nicht immer geplant sein.

Sie können jederzeit stattfinden, z. B. wenn man etwas anderes zusammen macht, wie Autofahren oder Kochen. Und am besten ist es, Momente zu wählen, in denen sich alle Beteiligten ruhig und entspannt fühlen.

Hier sind drei Gespräche, die man mit Kindern über Cybermobbing führen kann.

Ein Gespräch über Mobbing-Verhaltensweisen

Wenn wir mit jüngeren Kindern über Cybermobbing sprechen, sollten wir es einfach halten. Man könnte zum Beispiel erklären: "Cybermobbing ist, wenn jemand im Internet gemein oder verletzend zu einer anderen Person ist".

Lassen Sie Kinder wissen, dass es wichtig ist, online freundlich zu sein und auch so behandelt zu werden, genau wie im richtigen Leben.

Achten Sie bei Unterhaltungen mit Ihrem Teenager auf sein wachsendes Bedürfnis nach Privatsphäre und Unabhängigkeit.

Versuchen Sie, echtes Interesse zu zeigen - fragen Sie nach Lieblings-Apps oder Online-Spielen. Dies kann zu Gesprächen darüber führen, ob Kinder jemals gesehen haben, dass jemand online gemein zu anderen ist (z. B. auf Social Media Seiten) oder ob sie sich jemals bei etwas unwohl gefühlt haben.

Ermutigen Sie Ihr Kind, darüber nachzudenken, wie seine Nachrichten aufgefasst werden könnten, bevor es auf "Senden" drückt, und immer die Privatsphäre anderer zu respektieren.

Manchmal ist es einfacher, über Cybermobbing zu sprechen, wenn man es in den Nachrichten, im Fernsehen oder in Filmen sieht. Das gilt besonders für Jugendliche, die sich vielleicht zu belehrt fühlen, wenn Sie das Thema direkt ansprechen.

Wenn das Thema aufkommt, fragen Sie sie, was Ihr Kind darüber denkt. Es kann sein, dass es nicht sofort viel dazu sagt und sich ein anderes Mal wohler fühlt, darüber zu sprechen.

Lebenskompetenzen wie diese zu erlernen ist ein Prozess. Es ist immer gut, früh anzufangen, wenn die Risiken noch kleiner sind, aber es ist nie zu spät, damit zu starten.

Ein Gespräch über Cybersicherheit und "Was wäre wenn"-Situationen

Wir können Kindern helfen, sich auf heikle Situationen vorzubereiten, indem wir über "Was wäre wenn"-Situationen sprechen.

Bei jüngeren Kindern können Sie fragen, wie sie sich fühlen würden, wenn ein Fremder versuchen würde, ihnen eine Nachricht zu schicken, während sie ein Online-Spiel spielen. Dann können Sie gemeinsam darüber sprechen, was sie tun könnten, z. B. einem Erwachsenen von der Nachricht erzählen.

Sprechen Sie offen und altersangemessen mit ihnen über die Gefahren von Chats mit Fremden und lassen Sie sie wissen, dass nicht jeder im Internet der ist, der er vorgibt zu sein.

Mit Teenagern können Sie sich darüber unterhalten, wie sie sich fühlen würden, wenn sie verletzende oder peinliche Kommentare über einen Klassenkameraden in den sozialen Medien sehen würden. Diskutieren Sie verschiedene Möglichkeiten, wie sie darauf reagieren könnten, und seien Sie offen für ihre Ideen.

Das hilft Kindern zu wissen, dass ihre Meinung zählt und sie ihre Gedanken äußern können, ohne sich verurteilt zu fühlen.

Ein Gespräch darüber, immer da zu sein (egal was passiert)

Ob online oder offline - es ist wichtig, Kindern zu vermitteln, wann es in Ordnung ist, etwas für sich zu behalten, und wann man mit jemandem reden sollte.

Da sich die Technologie ständig verändert und es so viele Verbindungsmöglichkeiten gibt, haben auch Mobbingtäter mehr Möglichkeiten, zu handeln, und es gibt immer raffiniertere Wege, wie Mobbing stattfinden kann. Es ist auch einfacher für Kinder, Dinge vor ihren Eltern zu verbergen.

Außerdem ist es Kindern oft peinlich oder sie haben Angst, mit ihren Eltern über Dinge zu sprechen, die im Internet geschehen, vor allem, wenn sie glauben, dass sie Ärger bekommen könnten.

Mobbing offline und im Internet können auch gemeinsam auftreten, was es für Kinder noch unangenehmer macht, darüber zu sprechen.

Versichern Sie ihrem Kind, dass Sie immer ein offenes Ohr haben und ihm helfen, egal was passiert.

Lassen Sie es wissen, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben oder sich Sorgen zu machen, und dass es keinen Ärger bekommt, wenn es zu Ihnen kommt, selbst wenn es gegen einige Familienregeln verstoßen hat.

Sagen Sie Ihrem Kind, dass es immer besser ist, um Hilfe zu bitten, als sich allein Sorgen zu machen.

Online-Sicherheit und andere Dinge, die zu beachten sind:

Als Eltern oder andere wichtige Bezugsperson können Sie einiges tun, um die Weichen für ein positives Verhältnis zu Medien zu stellen.

Wenn Sie oft am Telefon sind, wenn Ihre Kinder versuchen, mit Ihnen zu sprechen, oder wenn die Bildschirme die Zeit in der Familie dominieren, ist es vielleicht an der Zeit, die Dinge zu überdenken und gemeinsam neue Regeln aufzustellen.

Vielleicht ist es an der Zeit, gemeinsam als Familie neue Vereinbarungen zu treffen, z. B. "keine Geräte im Schlafzimmer und am Esstisch".

Kinder schauen zu den Erwachsenen auf und lernen viel über einen positiven Umgang mit Bildschirmen und wie man sich respektvoll verhält, wenn sie uns beobachten. Leben Sie dieses Verhalten selbst vor.

Geben Sie Lob und echte Aufmerksamkeit, wenn es angebracht ist. Wenn Sie die Zeit mit Ihrem Kind genießen, kann das auch dazu beitragen, Vertrauen und eine gute Kommunikation aufzubauen, so dass es für Kinder leichter ist, Sie um Hilfe zu bitten oder Dinge zu besprechen.

Was ist, wenn Sie Anzeichen für Cybermobbing bei Ihrem Kind erkannt haben?

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass Ihr Kind ängstlich oder aufgebracht ist, dass es sich weniger mit seinen Freunden trifft oder dass es verschlossen in Bezug auf sein Online-Verhalten auftritt.

Vielleicht meidet es bestimmte Situationen, ist ungewöhnlich schüchtern oder unternimmt besonders riskante Dinge. Auch Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen können Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind online gemobbt wird, können die Anzeichen sehr subtil sein. Vertrauen Sie auf Ihren Instinkt und versuchen Sie, nicht in Panik zu verfallen, wenn Sie glauben, dass es ein Problem gibt.

Wenn Sie sich wirklich Sorgen machen, sollten Sie mit einer Fachkraft sprechen. Finden Sie mehr Infos zum Thema und hilfreiche Links z.B. auf der Seite des Bundesamts für Sicherheit in der IT.

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